Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt , , Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA) fungiert als sächsische Erst- und Verweisberatungsstelle für individuelle Radikalisierungs(verdachts)fälle und arbeitet seit 2023 phänomenübergreifend, also nicht nur für den Phänomenbereich Islamistischer Extremismus. Die KORA unterstützt mit Interventionsmaßnahmen, die auf den Einzelfall zugeschnitten werden und hilft Betroffenen extremistischer Radikalisierung und deren Umfeld gemeinsam mit ihren Partnern. Im Phänomenbereich Islamistischer Extremismus arbeitet die KORA mit zwei Beratungsträgern eng zusammen: der Violence Prevention Network gGmbH (VPN) und dem AUSSTEIGERPROGRAMM Sachsen (APro).

Ratsuchende können sich an die Rufnummer 0351 / 56 45 49 49 wenden, die montags bis freitags jeweils von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr erreichbar ist.

Säule 1: Strukturstärkung

  • Sicherheitsrunde zwischen den Polizeidirektionen, muslimischen Organisationen und relevanten kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren (umgesetzt durch die KORA-Landeskoordinatoren)
  • Informations-, Sensibilisierungs- und Fortbildungsveranstaltungen (umgesetzt durch VPN)

Die KORA vermittelt Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen zur Stärkung der Handlungskompetenz im Umgang mit den Themenfeldern Extremismus und Radikalisierung. Das Angebot richtet sich an haupt- und ehrenamtlich arbeitende Personen, die in ihrem direkten (Arbeits-)Umfeld Kontakt mit radikalisierungsanfälligen bzw. radikalisierungsgefährdeten Menschen haben, z. B. Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus der Jugend-, Bewährungshilfe, Mitarbeitende von religiösen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bedienstete von Sicherheits- und Justizbehörden. Darüber hinaus werden spezifische Präventionsangebote für junge Menschen bereitgestellt: Präventionsworkshops für Jugendliche und junge Erwachsene. Der Fokus liegt auf den Themenkomplexen „Vielfalt als Ressource“ (Identität, Antidiskriminierung, Geschlechterrollen etc.) sowie „Medienkompetenzen, Fake News und Desinformation“ (Bildmanipulationen erkennen, digitale Kommunikationsräume gestalten etc.).

Säule 2: Umfeldberatung

  • Beratung für Angehörige (bspw. Eltern, Geschwister) eines sich Radikalisierenden bzw. eines Radikalisierten (umgesetzt durch APro)
  • Beratung für Personen aus dem Umfeld (bspw. Lehrer, Sozialarbeiter) eines sich Radikalisierenden bzw. eines Radikalisierten (umgesetzt durch APro)

Säule 3: Distanzierungsberatung

  • Beratung für gesprächsbereite sich radikalisierende Personen sowie Betroffene ohne intrinsische Ausstiegsmotivation (umgesetzt durch VPN)

Säule 4: Ausstiegsberatung

  • Beratung für ausstiegswillige Betroffene aus extremistischen Szenen und Gruppenzusammenhängen (umgesetzt durch APro)

Die Beratung der Beratungsträger ist dabei stets mobil, kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch auch anonym.

Präventionsmaßnahmen im Strafvollzug und Bewährungshilfe

Die Säulen 2, 3 und 4 werden auch im sächsischen Strafvollzug und in der Bewährungshilfe angeboten. Darüber hinaus wird hier außerdem das Projekt „Prisma Sachsen“ durch den Träger VPN in Kooperation mit dem Verein für soziale Rechtspflege Dresden e.V. (VSR) umgesetzt. Das APro ist ein weiterer Kooperationspartner des Projekts. Das Projekt umfasst unter anderem folgende Leistungen:

  • Antigewalt-und Kompetenztraining - AKT® (Gruppenangebot)
  • Elterncoaching

Die KORA ist ein Vorhaben unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern und dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. Die Beratungsstelle ist angebunden an das Demokratie-Zentrum Sachsen.

Generell agiert die KORA in enger Abstimmung mit der Beratungsstelle Radikalisierung des BAMF. Sächsische Fälle, die dem BAMF bekannt werden, werden an die Beratungsträger der KORA übergeben.

Adresse

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)

Albertstraße 10
01097 Dresden, Sachsen

Kontakt:

Telefon: +49 351 56 45 49 49 (Montag-Freitag 9:00-16:00 Uhr)
E-Mail: Nachricht schreiben
Internet: Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA)